Jeder Student in Deutschland soll die Möglichkeit haben, den angestrebten Hochschulabschluss unter fairen und gleichen Bedingungen erwerben zu können. Eine der Voraussetzungen dafür, sein Leben eigenverantwortlich nach den eigenen Vorstellungen gestalten zu können, ist ein Bildungssystem, das jeden Menschen individuell in seinen Stärken fordert und in seinen Schwächen fördert. Die hochschulpolitischen Diskussionen in den vergangenen Jahren reduzierten sich jedoch häufig auf die beste Schulstruktur eines jeden Bundeslandes.

Die Liberalen Hochschulgruppen Niedersachsen sprechen sich deswegen für einen grundlegenden Systemwechsel in der Bildungspolitik aus. Statt in sechzehn Bundesländern zentralistische Schulsysteme zu führen, braucht Deutschland einen auf Vergleichbarkeit ausgerichteten Bildungsrahmen, der Hochschulen eine individuelle Gestaltung der Bildungsbiographien ermöglicht.

Vergleichbarkeit auf Bundesebene
Wettbewerb ist ein wichtiger Motor für Innovation, auch in der Bildung. Wer sich vergleichen lassen muss, wird sich nicht auf alter Methodik ausruhen, sondern immer wieder neue Wege zur besten Bildung der Welt suchen. Diese Vergleichbarkeit muss aber auf der richtigen Ebene ansetzen: Im Vergleich der Bildungssysteme der Bundesländer wird das Ergebnis doch primär durch die Haushaltslage beeinflusst, aber nicht durch pädagogische und didaktische Bemühungen. Ein sinnvoller Wettbewerb findet also vielmehr auf der Ebene der Universitäten statt, die sich unter fairen Rahmenbedingungen vergleichen lassen. Die Universitäten sollen so in einem Wettbewerb darum stehen, wer unsere Hochschulabsolventen am besten ausbildet.

Wir fordern:

  • Abschlüsse werden bundesweit anerkannt. Es ist eine Frage der Chancengleichheit, dass gleiche Leistung gleich bewertet wird. Um zu gewährleisten, dass Deutschland sich zum Land mit weltbesten Bildungsmöglichkeiten entwickelt, muss man eine Übergangsphase schaffen. Orientiert wird sich an höchsten Standards in Deutschland.
  • Die Aufhebung des Bildungsföderalismus ist längst überfällig. Der Bund erwirtschaftet Rekordüberschüsse und die Länder verhungern am ausgestreckten Arm. Nur durch eine Aufhebung des Kooperationsverbotes kann dieses Ungleichgewicht effektiv aufgehoben werden.
  • Die gesamten Ausgaben des Bundes für die Förderung der Bildung in einem Bundesland dürfen 40 % der Ausgaben dieses Bundeslandes nicht überschreiten.
  • Die Länder finanzieren weiterhin die Hochschulen, auf Grundlage der Rahmengesetze des Bundes. Diese sind auszuweiten. Dem Bund ist die Befugnis einzuräumen, einzelne Hochschulen projektbezogen zu bezuschussen.