In den letzten pandemiebedingten Online-Semestern wurde an vielen Hochschulen bereits notgedrungen ein Konzept für Online-Klausuren eingeführt, in welchem erstmals flächendeckend auch in Jura-Studiengängen Gutachten unter Klausurbedingungen digital erstellt wurden.
Anstatt nun zur veralteten Methodik zurückzukehren und Klausuren mit der Hand zu schreiben, mögen sich die Liberalen Hochschulgruppen dafür stark machen, langfristig Klausuren sowie Staatsexamen weiterhin maschinell anzufertigen. Dies liegt zum einen der tatsächlichen Berufspraxis deutlich näher und sollte zum anderen auch als ein Schritt zur flächendeckenden Digitalisierung und Modernisierung des Studiengangs gesehen werden.
Des Weiteren möge sich dafür eingesetzt werden, einen in das Staatsexamen implementierten Bachelor of Laws einzuführen. Auf diese Weise wird es Studierenden ermöglicht, auch bei Nicht-Bestehen der Zwischenprüfung weiter an einer Berufslaufbahn im juristischen Bereich festzuhalten, ohne einen erforderlichen Studiengangwechsel – ggf. sogar an eine andere Hochschule.
Durch einen integrierten Bachelor wird der Druck von den Studierenden genommen, bei Nicht-Bestehen der Zwischenprüfung oder des Staatsexamens mit leeren Händen dazustehen. Hiervon könnte nicht nur die psychische Gesundheit vieler Studierender profitieren, sondern auch der Studiengang würde in Zeiten von juristischem Personalmangel im öffentlichen Bereich deutlich attraktiver wirken.